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Von Marokko zurück über die Iberische Halbinsel

Eines vorweg

Wir treffen (fast) ausnahmslos freundliche, hilfsbereite Menschen – oft begeistert, öfters auch neugierig, einfach nicht immer aus denselben Gründen . . . .

Nach rund 4 Wochen unterwegs dürfen wir sagen, wir sind insofern in unserem neuen Leben angekommen, als dass wir uns noch sicherer sind, uns für das Richtige entschieden zu haben. Wir haben das eine oder andere verstanden ;-), freuen uns, dass so vieles klappt, dass wir gesund sind und wir uns als Team neu und auch näher (!) kennen lernen.
Und gerade bei diesem Punkt haben wir beide ein richtig gutes Gefühl 😮

Marokko hat uns schon viel Schönes offenbart:

  • Souks voll orientalischem Flair
  • eine grosse Atlantik-Lagune mit vielseitiger Vogelwelt
  • Küstenabschnitte mal steil und schroff, mal feinsandig mit Palmen oder mit uralten Felsformationen
  • grossartige, hilfsbereite Menschen
  • und natürlich Medinas mit einzigartigem Zauber
  • und nicht zu vergessen: auch kulinarisch – mmmmhhh

Start mit «unendlichen» Hindernissen

Das Schicksal (?) hat uns aber auch schon nach wenigen Tagen ziemlich hart geprüft. Es ergab sich sogar, dass ich (Norbert) «ihm» dann und wann meine Meinung gesagt habe! Nicht, dass «es» sich beeindrucken liess, aber Norbert hat es gut getan 🙂

MAROKKO - ERSTE EINDRÜCKE

Nach einer angenehmen, 3-tägigen Transferfahrt vom Tirol nach Genua, hatten wir dort etwas zu kämpfen für einen passablen Übernachtungsplatz, mit dem Verkehr und am nächsten Morgen mit den Formalitäten vor dem Boarding. Letztlich ging soweit alles gut und die Fähre fuhr mit einstündiger Verspätung los …
Dafür haben wir ca. 2 Stunden zu früh in Tanger Med angelegt! 🙂
Da auch das «Auschecken aus dem Hafengelände» bzw. das «Einchecken in Marokko» sehr flott verlief, sind wir gleich die ersten ca. 100 km auf den CP nach Asilah gefahren.
Sio und Lou, ein junges Paar mit ihren beiden kleinen Kindern in ihrem «Magi» (Magirus Deutz, heute Iveco) wurden unsere erste gute Bekanntschaft. Wäre toll, wenn wir uns mal wieder in Marokko treffen! Am selben Abend gönnten wir uns noch ein Nachtessen nahe der Medina in einem Lokal, in dem der Kellner ganz hervorragend Deutsch sprach, ohne jemals in einem deutschsprachigen Raum gelebt zu haben.
In der bunten, gepflegten und lebendigen Medina trafen wir auffallend oft auf künstlerischen Ausdruck mit dem Thema «Frau sein in Marokko».
Im Souk konnten wir das typische Fladenbrot, sehr gutes Gemüse, Obst und sogar etwas Poulet zu sensationell günstigen Preisen erwerben. Norbert litt jedoch je länger je mehr unter den Gerüchen in der Luft und dem Abfall am Boden. Jeder hat halt so seine «Empfindlichkeiten» . . .
Am Campingplatz konnten wir problemlos unser Grauwasser loswerden und sogar Trinkwasser auffüllen. Allerdings war der Druck so gering, dass unsere externen Filter nicht zum Einsatz kommen konnten, es musste also direkt gehen. Zum Glück haben wir noch eine interne Filteranlage, welche offenbar einen hervorragenden Dienst leistet.
Bisher hatten wir jedenfalls keinerlei «Magen- oder Darmbeschwerden 🙂

Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel fiel uns vor allem die intensive, vielseitige und gut organisierte Landwirtschaft auf. Der Export auch in die Schweiz wird bei diesen riesigen Flächen leicht verständlich.
In Moulay Bousselham freuten wir uns vor allem auf den Besuch der grossen Lagune hinter dem Atlantik. Die Bootstour mit Mansour (einem einheimischen Ornitologen?) war faszinierend!
Er wusste ganz genau, wo und wann er welche Vögel finden konnte. Eisvogel, Flamingos, Grau-, Silberreiher, Rohrweihe, Storch, Kormorane und natürlich verschiedenste Möwen um nur eine kleine Auswahl zu nennen.
An dieser Stelle empfehlen wir Vogelliebhabern gerne unsere separate Galerie weiter unten.

Nach dem E-Bike-Diebstahl in «Bousselham» schenkten wir der Sicherheit (noch) mehr Aufmerksamkeit.
Auf dem Weingut der «Hacienda des cigognes» empfingen uns Jalil (der Sohn des Besitzers) und seine Frau Wafae mit einer sehr seltenen Herzlichkeit und Fürsorge.
Es war sehr ruhig hier, richtig ländlich (über 60 km von Rabat entfernt) und eben sehr, sehr sicher.
Das Weingut wird die ganze Nacht über bewacht, genau das Richtige für Norberts geschundenes Gemüt 😉
Jalil und Wafae unterstützten uns unzählige Stunden bei der Beschaffung eines gebrauchten, aber zuverlässigen Ersatzvelos (arabisch: Pecala) sowie beim Abschluss geeigneter «Telekom-Verträge» mit «Orange».
Wafae kochte zudem noch ein grossartiges Couscous mit Poulet für uns, welches wir mit dem lokalen Wein ausgiebig genossen!
Auch der Kellermeister Issam ist ein grossartiger Typ und gab uns viele nützliche Tipps. Hier kamen wir so richtig in Marokko an, Norbert konnte einige Startschwierigkeiten (siehe separater Block) bewältigen. Dank der unermüdlichen Unterstützung Deborahs konnten wir uns auch wunderbar erholen.

Der Ausflug von der Hacienda nach Rabat war jedoch fast etwas «reingedrückt». Rabat ist sicherlich eine eindrückliche, moderne (!) Stadt die natürlich auch die traditionellen Seiten pflegt.
Für uns war es jedoch nicht die beste Zeit, die Stadt wirklich zu entdecken . . .
Die Kasbah (ursprüngliche Festungen, in der Regel später mit Kanonen bewaffnet, zum Schutz der Handelsreisenden und vor allem des eigenen Handelsplatzes) fanden wir faszinierend. Ein Beispiel für eine weitgehend gelungene Umnutzung.

Nach der Konsolidierung in der «Geborgenheit» der Hacienda des cigognes haben wir uns wieder mehr den grossartigen, freien Stellplätzen entlang der Atlantikküste zugewandt.
Nach einigen Anpassungen im Sicherheitskonzept fühlten wir uns (meistens) sehr sicher. An einem Abend zog Norbert es jedoch vor, zusätzlich noch die Telefon-Nummern der Gendarmerie Royale sowie der Polizei direkt im Handy zu speichern . . .

Ein Einheimischer setzte sich wortlos einfach in den Schatten unmittelbar neben den Zirbel. Wir genossen sonst auf weiter Flur alleine eine grossartige Aussicht auf den Atlantik.
Als ich ihn ansprach, konnte er nichts verstehen, weder auf Französisch noch auf Englisch. Als es jedoch darum ging, ob er etwas zu rauchen haben könne oder sonst ein Geschenk, konnte er es plötzlich (Bier wusste er auch) . . .
Er kam sogar ein zweites Mal, diesmal tat er so, als würde er in Deborahs Buch mitlesen . . .
Es blieb eine ruhige Nacht, wie alle anderen auch – teils mit anderen Reisenden, meist jedoch alleine.

Wenn wir dann mal wieder (Trink)-Wasser brauchten oder es im sanitären Bereich etwas einfacher haben wollten, gingen wir entweder auf einen Stell- oder Campingplatz.
Das entspricht grundsätzlich unerem Konzept, die Platzbesuche sind an der Atlantikküste einfach noch etwas häufiger (scheinbar höheres Sicherheitsrisiko, Eingewöhnungsphase in unser neues Leben).

Oualidia war so ein Ort mit tollem (bewachtem?) Stellplatz und sehr bemerkenswerten touristischen Einrichtungen. Hotels, Appartements, Restaurants, Cafés – teils auf europäischem Standard, teils traditionell orientiert, aber meist sehr sauber! Wir denken, dass auch marokkanische Touristen hier einen beliebten Ort gefunden haben (Kite-Surfing, angeln, baden, Bootstouren, flanieren . . .).
Auf dem Stellplatz wurden wir regelmässig mit ausgezeichneten Angeboten bedient: von Gemüse über Fisch und Meeresfrüchte bis ganze Nachtessen.
Ali spricht nicht nur hervorragend Deutsch sondern hat auch eine ganz feine, sehr sympathische Art. Für uns war die Begegnung mit ihm eine grosse Freude 🙂 🙂

Unser nächstes Ziel war ein privater Stellplatz ganz in der Nähe von Essaouira. Die ehemalige «Hippiestadt» ist voll auf Tourismus eingestellt, ist aber auch für den Fischmarkt bekannt und hat portugiesische (und nicht arabische) Wurzeln. Die grossartige Medina ist deshalb auch deutlich «geräumiger». Sie bietet zahlreiche, überraschend gute Angebote vor allem in kleinen Seitengassen, wo wir sie nicht erwartet hätten. Deborah hätte am liebsten ein Bild von einem sehr, sehr begabten Künstler gekauft 😉
Wir entschlossen uns dann aber doch für «handfeste» Kost im «Caravan Café Restaurant Art». Es besteht vor allem aus einem Innenhof und ist durch und durch in einer gelungenen Kombination aus Tradition und Moderne kunstvoll eingerichtet. Die Küche brachte uns sehr leckere Riesen-Gambas als Tapas und zwei tolle Cocktails (mit Eis). Alles konnten unsere Verdauungssysteme folgenlos bewältigen.
Wenig später sah uns die Dachterrasse des Taros. Wenn Deborah, trotz kühler Atlantik-Brise (und eher mässiger Kochkünste), eine Tajine isst und dabei geduldig und faziniert das Schauspiel der heranbrausenden Wellen des Atlantiks geniesst, dann könnt ihr vielleicht erahnen (mehr aber auch nicht!), wie grossartig diese Aussicht sein muss.
Essaouira ist für uns definitiv eine Rückkehr wert!
Der (private) Stellplatz «Dar el Bernicha» ist übrigens so gut bewertet (zu Recht), dass wir dort zahlreiche deutschsprechende Reisende antrafen. Nirgends sonst haben wir bisher auch nur annähernd so viele Schweizer getroffen. Darunter auch eine sehr sympathische Familie, die zu dritt mit einem Tesla die Welt bereist!

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